Dienstag, 2. Januar 2018

Urlaub

So geht das:
Sitzen und die wand anstarren.
und im freestyle- climbing hinab
in die schluchten und täler
der eigenen seele.
Immer mal wegnicken
einfach so
keine timeline
(nur die bekannte deadline
die alle verrückt macht).
Raufaser ist voller muster  und formen:
traumleinwand millionenfach
ungedrehter filme
meine pflanzen zwinkern mir zu.
Ein stilles haus
dröhnt und rattert und knarrt
wenn man ihm mal zuhört.
Die katze liegt schnurrend neben mir
absurd verrenkt dösend
ein auge auf mich gerichtet
(sie hasst mich, aber braucht mich.
Ich neide ihr die kunst,
überall herumzuliegen
sie lebt ohne rechtfertigung
also glücklich).
Der pyjama geht locker durch
als smoking,
der morgenmantel
(kitschiger nickiflausch)
bed to go.
ach ja, überhaupt
rauchen, die edlen kräuter
im edlen rauchholz
müssen atmen und
die sinne aromatisieren
scheiß auf den tod.
Das radio erzählt mir
schlechthin mühelos
ohne bildschirmgezappel
von glanz und elend der erde
was zu wissen reicht
und den verdruss zu nähren,
ansonsten ein bisschen viel mozart
und kulturgefasel
bildungsspaß
glotze fürs ohr.
aber arte!
Wenn’s zu blöd wird
jazz aus dem iPhone
am liebsten die sanft groovenden
schweden und dänen
und finnen und norweger.
Tramfahren just for fun.
cruisen.
Essen
wenn ich es koche
könnte ich gut drauf verzichten.
Adams Fluch Arbeit.
Frühstück ans bett
mein unerreichbares paradies.

„Was machst du im Urlaub?“
Schon die Frage
macht mich rasend.