Freitag, 19. Januar 2018

Tag

Nach einer bescheuerten nacht
(weiß der teufel warum ich
drei stunden wach lag.
Aber schöne musik gehört.
Sie spielten mal wieder nur für mich,
in meinem biberbettwäschekonzertsaal
hustet und pupst niemand),
gerädert aufgewacht
(mit kopfhörer im ohr
was echt weh tut)
wieder weggeschlafen.
Wieder aufgewacht und
viel zu spät und egal
wenigstens ausgeschlafen.
Zeitung tee frühstück.
Draußen schnee und überhaupt.
Bin grade mal froh
dass ich nicht mit mir reden muss.
Der bildschirm räuspert sich
und glotzt mich frech an.
Dir zeig ich’s,
lasse mich nicht von einer Maschine
tyrannisieren.
Und in drei Stunden
hat es mir predigt andacht besinnung
exzerpt gliederung
e-Mails tweets (meistens gelöscht)
rausgehauen.
Immer wieder cool
den fingern
beim schreiben  zuzuschauen
man muss sie nur machen lassen
und sich möglichst wenig einmischen
in kopf sind bloß geröll
und ausgedachter hirnkram
interessiert kein schwein
am wenigsten mich
und ich muss es schließlich
als erster lesen.
Draußen ist wetter
hier qualmt die pfeife
(ich kann mir ja nun
die edlen kräuter leisten
das hat mit rumpaffen nichts zu tun)
brennende muse.
Und schwupp
(nee, nicht schwupp,
sondern  mit bedacht)
Mittag
reis gemüse
geschirrspüler geklirrspieler
mal fegen, essen rülpsen kacken
(sorry)
kaffee, sessel. lesen.
Geld überweisen.
Glotze.
Ein trostreiches süppchen,
reden mit den andern,
die hier auch wohnen.
Bücher, schule, klugscheisserkram.
Jetzt liege ich hier
irgendwie zwischen müde und wach
Wenigstens für heute
ist erstmal keiner gestorben,
vor allem ich nicht.
Ich bin dafür wirklich dankbar.
Nennt mich
einen glücklichen menschen.