Dienstag, 31. Oktober 2017

Blätter

Blätter fallen. Was nicht verwundert.
Die bäume weigern sich
in dunkelheit und kälte
ein jubelkleid zu tragen.
So fasten sie und zeigen
ihre blanken knochen.
Stiller protest gegen den winter.
Ihr starres beharren
macht sogar
die gebliebenen vögel hässlich:
sie wirken im blanken geäst
wie gerupft
und es schauert mich
das übermaß an blättriger sterblichkeit
in jeglichem Geschöpf.

31.10.2017

Nun ist er da,
der langersehnte tag.
wir feiern,
was alle fürchten:
das wort,
das uns verändert.

Montag, 30. Oktober 2017

Ende aller Dinge

So ein ende
so richtig mit feuer und schwefel
wäre nicht schlecht
sofern ich nicht dabei bin
So ein ende
wo alles üble für immer dahingeht
wäre nicht schlecht
nur meine pfeife, die würd ich vermissen.
So ein ende
so richtig mit frage und Antwort
Wäre nicht schlecht
Könnt ich bei anderen zuhören.
So ein  ende wäre kein Ende.

Sonntag, 29. Oktober 2017

Simul

Am schlimmsten sind nicht
die richtig schlimm schlimmen
sondern die richtig schlimm guten.
wirklich gut gut
war nur einer.

Luther (historisch, nicht hysterisch)

Keine nägel in der hand
  aber den hobel für uralte krusten.
Kein hammer an der tür
  aber hammerhartes auf dem papier.
Keine heroische geste
  aber akribisches fitzeln am text:
    Gott und grammatik.

Gerülpst und geforzt bei tisch
   aber am schreibtisch: klarheit und unflat.
Kein apfelbäumchen gepflanzt
    aber auf holzpapier thesen gesetzt.
Kein „ich kann nicht anders“
    aber gewissen und vernunft:
      charisma und christus.

Keine gewalt, wenn nicht im „wort
    aber mord an bauern und juden.
Keine weltliche macht
    aber kungeln mit fürsten.
Kein beharren auf eigenen werken
    aber am scheitern verbittern:
      geist und gelingen.



Bei Bukowski gelernt

Katzen sind tröster
lederkoffer eine zumutung
und aufwachen heisst
kopfschmerz  und bierschiss.

Ich saufe ja nicht
soff auch nie (außer auf Parties)
aber sein suff kam immer über mich
durch die wörter
ein saufschamane.

und frauen sind weich
wenn man glück hat solidarisch
und noch schlechter dran
am besten noch die huren
weil sie ihren prügler kennen.
sie vertragen weniger stoff
bleibt mehr für chinaski

halbnackt vor der schreibmaschine
den proll geben
aber Brahms hören
und soviel deutscher sein,
dass es zum goethelesen reicht
und zum erb-Ekel
das publikum so lieben
dass man sich schämt
ihm nicht zu genügen
vor allem aber
wahrhaftig sein
die drecksau riskieren
aber niemals den arsch machen
und einfach sehr schöne gedichte
ohne klimbim.

Ich hätte es
schon weil er stank wie mein saufender Onkel
nie mit ihm ausgehalten
er ist der einzige gottlose
der gottverdammt gute gedichte schrieb
nennen wir sie ruhig: psalmen
direkt aus der gosse
so hätte ich auch gedichtet
hätte ich gedichtet
bis in mein Grab sehe ich ihn
hose vollgekotzt
löchriges ripshemd
verlassen wegen männlicher dummheit
völlig zu recht
sehe ihn also am ende des buches
die katze füttern
was heißt schon fiction
hauptsache einer erzählt was
das wahr ist
saufen sex schlafen
und der tägliche kleinscheiss
der jeden mit herz zermürbt
da ist mehr poesie als beim strickenden Rilke
und mehr erbarmen
als beim heiligen Franz
der heilige Hank des
schlachthofs
Charles der große.


Samstag, 28. Oktober 2017

sturm (autokorrekturpoesie)

Der sturm tapert und beugt die baumel
regen pfählt und knatscht am finster
zu fiel warme lust
tritt auf kahle winde
der nervst zeigt seine zehen
und wirft seine scharte voraus
da feuert man sich auf den winter
der ger nicht erz so tut
als siebe er die menschen
er ist einfach nur kalt



reformation, eine litanei

hören.
einmal nur hören.
   einmal nur hören,
         wie gesprochen wurde.
   einmal nur das wort.
         einmal nur die wörter so,   
              dass sie zum wort werden.
einmal nur.

reden.
einmal nur reden.
   einmal nur reden,
       wie gehört wurde.
   einmal nur das wort.
      einmal nur sprechen  so
      dass die wörter zum wort werden.
einmal nur.

wieder und wieder
 einmal nur. 


Freitag, 27. Oktober 2017

Museum

brandäugig vom schauen
vibrierend in farben
und flächen
das kleinhirn
die zunge wieder einmal
nur ein dämliches gewebe
blechmüll redend
spuckegelagert
du kommst nicht dahinter
steinstaub, pflanzenmehl
mit Öl gemischt
auf stoff aufgetragen
und du stehst davor
und verlierst deine Welt


Donnerstag, 26. Oktober 2017

Die Hölle

die wärme  rauscht in der heizung
es ist ein unpoetisches feuer
eiswasser bleibt in den adern

die leuchte strahlt ohne flackern
es ist ein prosaisches brennen
tiefschwärze dunkelt im kopf

die wörter füllen den bildschirm
es ist ein technisches schreiben
sinnleere gähnt auf der tafel

das herz ist ein einsamer muskel
es pumpt und pumpt prosaisch
in kälte, im finstern, in dummheit

wo ist es?
wo ist das ewige licht?
wo wohnt die göttliche weisheit?

wenn’s die hölle wär
wär ich schon da.






Mittwoch, 25. Oktober 2017

vergiftetes morgenlob

Am morgen loben ist leicht
wenn träume noch weben
der tag nur dunkel droht
nach dem erwachen
daunig umhüllt
dem radio lauschen
mit einer kaffeeahnung
und sanftem blasendruck
uterusartig
am morgen loben ist leicht
gott leuchtet ein
diesseits der schlafzmmertür
auf bergender matratze


Montag, 23. Oktober 2017

Buchkatzen (Chimärenpoem)

die bücher luchsen dich mit katzenblicken an
ihr wörterschweif wedelt in kaum verhülltem unmut
sie jammern nicht nach futter
sie wollen augen
die über den buchstabenpelz schweifen
bis sie sich
gesättigt an nähe
abwenden

haltestelle

zitternd im dunkel menschen
bettwarm noch
kaffegesättigt, teevoll
stehen und trippeln
ohrverstöpselte rauchen nervös
wippen blicklos mit füßen
graue gesichter werfen sich wörter zu
vom rauschen der dämmerung übertönt
die schienen schimmern


Sonntag, 22. Oktober 2017

Kaminfeuer (autokorrekturpoesie)

Ein feuer labert im kamin
der schlaffanzug schmurgelt sich seidig
an die rüden glieder
fürze, sockenlos, stressen sich
der Härme entgegen
auf dem tisch mampft heiler kakao
mit einem schiss nutella
nichts denkend geigt sich der kropf
dem bergenden küssen zu
der schlimmer bratet sich aus
erfüllt wollig von opa bis unten
den gärenden körper.
nun mag er kommen und toben,
der sterbst.

nachtgesang

verwirrung. in der nacht erwacht
den tag verloren
das flimmern des display
mein mond in regenschwerem dunkel

und ihr, lesende,
die sterne in kosmischer ferne
bloße wellen
ein funkeln
ein trost.

nein, ich bin nicht einsam
ich habe immer
ein rauschen im ohr
und neben mir
das gewisper der bücher

verwirrend an der nacht
ist in wahrheit
ihre leuchtende klarheit.

Freitag, 20. Oktober 2017

Haussterben

Stirbt ein haus
schwinden die geschichten
die lügen sitzen
im staub
und lachen
ihr wisst nichts
erst die knochen
dann die hütte
ihr seid nicht staub
nicht mal staub
ihr seid bloß
scheiße und wasser und
fettkohle
- mein haus weiß mehr,
in ihm wohnen die geschichten
die niemals stimmen
aber immer wahr sind
das haus des Seins

Liebesgedicht (autokorrekturpoesie)

Leibst du mich?
kragte sie entzündet
und rakelte sich auf der matritze
pure, lockernder leber
feines Fleisch,
vom schröpfer nur für ihn gelacht.
was sonst?
sägte er schnarrend.
für diese bürste
zu lügen
lohnt die hülle.

Schlaflied (autokorrekturpoesie)

Ins brett gegähnt
nach bangem Teig
falten die auren von selber zu
der trauma gewirr brandelt an
erknüllt das birn mit lustigen feldern
unverdrauter ergebnisse
das wird ein bröseliges erwachsen
wenn die nackt durchschifft ist
und die werte schwör auf der lunge liegen
die noch pilzig ist vom geschnorchelt
an der saite das gespinst amtet
in tiefen lügen
das dunkle sengt sich
guter mond
du gehts so brille
und unsre kranke nachtbar auch.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Frühstück (autokorrekturpoesie)

Was ist trauriger als ein toastloses frühstück?
ohne frisch gebrühten koffer
und kötzlicher organenmarmelade?
ein abendrot ohne rohrkost
und fürchtetee,
mit alten einsambrot
und ohne ein wurst miteinander zu wechseln
in völliger stulle.


Mittwoch, 18. Oktober 2017

Wispern der gnade

Das eine wort
rau geworden in den zungen der völker
geräusch der gnade
hinter dem rauschen des urknall
so leise inzwischen
verborgen im gekreisch
der schreier
und bombenbauer
ein wispern
von leben.

Montag, 16. Oktober 2017

lob der poesie

Ich bin süchtig nach gedichten.
sind mir grad lieber als geschichten.
Der hochgestochne lügenkram
erzeugt in mir nur lesescham.

einfach wörter reden lassen
reihend reimend welt erfassen
kein diskurs, kein argument
wort an wort, klangelement.

der sinn schleicht sich von selber ein
du holst ihn raus, du legst ihn rein
die wörter sagen nichts dazu.

und du verplemperst keine zeit
mit 1000 seiten eitelkeit.
so geht es mir. Und was machst du?



Sonntag, 15. Oktober 2017

butterbrot

sanft schmiegt sich das corned beef
auf der gar nicht so dünn
aufgemesserten butter
strotzende vollkornkraft
trägt atlantisch
den fetten belag.

so ein butterbrot ist
wenn man hunger hat
ungeheuer poetisch.

verlogenes licht

Die sonne scheint!
der himmel prachtet!
licht erfüllt die ganze welt!
wärme strahlt aus allen ecken!
sie tun so
als gäbe es die nacht nicht.
elende blender

Herbstmorgen, Fenster geöffnet

vom friedhof her
erdschwer
mit dem gewürz des frostes
eine modernote
unterlegt
ein hauch alte rinde beißt
der igel geht schlafen
und ich atme still
erde zu erde
schön könnte der tod sein
wäre da nicht
das sterben.


Samstag, 14. Oktober 2017

Schicksal

schweigend zog er sein wortlos
das reden verging ihm
sogleich
es war eine niete

Worthitze

Ich zerkrümele
entmische mich
falle auseinander in widrige elemente
wenn die wörter fehlen.
die wörter
alle von dem einen wort
sind das ferment
das meinen klebrigen teig
aufgehen lässt
und dann werde ich gebacken
in der glut eines ofens
der nicht zu schwarzer milch verbrennt
kein teufelsofen
des plapperndschweigenden bösen
die glut einer hitze brennt hier
in aller völker zungen,
eine glut
die menschen macht.

Freitag, 13. Oktober 2017

musik

die luft vibriert
molekül schubst molekül
tintenkleckse werden decodiert
hirnwellen lassen finger zucken
atem, herz, leib, denken, empfinden
unsichtbare muster
spiel mit netzen
unsichtbare architektur
versammelte ekstasen
gottes strickmuster
das wortlose wort


musik.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

ja!

so ein wort gibt es nicht
das sagen könnte,
was es nicht gibt.
wo wort ist ist sein
und sei's in der lüge,
wo gesprochen wird
geschieht etwas
und wenn du "gott" sagst
ist es schon geschehen
und du kannst dich nur ducken
wenn du ihn nicht willst
denn er will dich
und hat dich gesprochen
und kann nicht mehr verneinen
ein nein ist ein gewesenes ja
ohne glaube geht
aber nicht ohne gott
der das ja ist

Tantalus interruptus


blätter fegen
wind
blätter fegen
wind
blätter fegen
wind und regen
blätter fegen
wind und regen
blätter fegen
wind und regen und kälte
blätter fegen
wind und regen und kälte
blätter fegen.
wind und regen und kälte und schnee
blätter fegen
wind und regen und kläte und schnee und frost
blätter fegen
ins bett gehen.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

oktoberabend

im ofen flackert die flamme
rauch würzt den kalten duft von rührei
aus der küche
die katze schnurrt und post
wie katzen eben schnurren und posen
ich glaube ihr schon lange
kein wort mehr
sie schielt auf reste
des frugalen mahles
neben mir

weintrauben liegen prall umher
und stechen die prüden mandarinen aus
einziger trost, diese lüsternen kugeln
des späten jahres
die kirschen des oktober.

draussen ist kein wetter
nur toter sommer.

Dienstag, 10. Oktober 2017

heimat 5

sprechen ist es
der klang der laute
sprechen ist
heimat.

in ihr steht
das haus des seins.

Montag, 9. Oktober 2017

Vaterland

vaterland ist abgebrannt
im blasen der trompeten
und granaten und feuer vom himmel
und gas und schließlich
mehr noch als väterchen stalin
die wellen von tschernobyl
mutterland ist abgebrannt
im blasen der trompeten
der vaterländler und
die deutschland über alles
auch über sein volk
und heute im strudel des geldes
brennts wieder ab
und
wer es zurückhaben will
hat's nie gehabt
weil's nichts zum haben ist.
vor dem vätervater
gibt es nur söhne
von töchtern






Heimat 4

der himmel
kein ort eine zeit ohne raum
luftartig atembare spur des kommens
kein ende des sehnens und fliehens
echoraum irrender gebete
die nach anderswo rufen
statt um ein "hier" zu flehen
hier, wo ich bin.
das tor zur heimat
ist nicht der friedhof.

heimat 4

ringsum grün bis an den himmel
in der schüssel schlängelt die werra
die stadt schmiegt sich
auf kies und auf lehm und auf felsen
zwei berge ragen wie brüste
in der mitte der senke.
es sind die berge
die überall sichtbaren berge
die sanften, schwingenden,
als lebte man
in einer offenen hand
weite und enge.

ich muss weinen und lachen und schlucken
jedesmal
wenn ich in das tal einfahre
wie in den mütterlichen schoß:
heimkehr.
doch es gibt keine oper.



Sonntag, 8. Oktober 2017

heimat 3

als das zimmer tapeziert wurde
verlor ich sie
als das letzte schwein geschlachtet wurde
verlor ich sie
am grab meines bruders freund freundin oma opa
  als der hof gepflastert wurde
    als rasen gesät wurde im garten
        als ich abi hatte
          als häuser wuchsen wo ich pilze sammelte
             als von heute auf morgen
                 keine lok mehr zischend dampf abliess
verlor ich sie.
wehe, wer sie sucht.
es gibt sie wohl nur
als verlust.

Samstag, 7. Oktober 2017

Heimat 2

ein blick aus der gaube
abends feuerball hinter dem vulkan
gruselig dem kind
unter mir schnaubten die schweine
wohlgelitten wegen der wurst
bergwellen rundrum
ostwärts zersägt durch einen schießenden zaun
sprechen mit seltsamen worten
die, wie spät erst bemerkt
dem westlichen fettohr
allzu mageröstlich klangen
auf der zunge den käseigel begleitenden eiersalat
und Rudi Carrell
die heimat ist ein samstag
mit baden und glotze
sie starb mehr und mehr
je mehr ich lebte
wer latein kann
ist zu hause ein fremder
und heimat ein geruch
entflossener stoffe.

Heimat 1

wo ich wohnte
als ich vom wohnen noch gar nichts wusste
die weiten ebenen wolhyniens
die sich in der küche ausbreiteten
im schweren zungenschlag
der noch schwäbisch roch
im kaschubisch meiner stammelnden großmutter
die juden von litzmannstadt
später dann
vorher der singsang der frommen muschiken
und tafelkreide vom acker geklaubt
lös und kreide
und leichen am straßenrand
in bayern dann flossenbürg.
dort war ich mal
und kannte es längst
aus flüchtigem nennen
meine heimat
heißt flucht.
und das dorf mit dem winzigen häusschen
darinnen die onkels und tanten
mit dem weichen k und dem
rotzigderben humor
beim schwein am haken
und hinter dem meißner
leuchtet für immer und ewig das brennende  kassel.
da war ich nie.
da komme ich her.
ich lebe aus wörtern
und fabeln die so wahr sind
wie das leben
und so habe ich hundertmal
zu grabe getragen die
heimat
ein ort aus geschichten.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

platos katze

sie schaut mich nicht an.
sie schaut mich.
ohne zwinkern.
mit kosmischem ernst.
tödliche ironie
von jenseits der mauer.
und ich begreife.
in jeder katze
erscheint "die katze".

Mittwoch, 4. Oktober 2017

reeller Nachtchoral

der gute mond geht gar nicht so stille
wir hören ihn nur nicht,
und der abendliche wald ruht nicht
er wirbelt vom gefrässigen getier.
die sternlein stehn auch nicht,
sie rasen mit unbändigem zorn
der nebel steigt auch nicht aus den wiesen
sie dünsten ihn würgend aus
und unser kranker nachbar
ist ein simulant

verschlossen

manche gedichte
sind so gebirgig
ohne sicheren tritt
stolpere ich von vers zu vers
auf scharfem grat
bis ich stürze
und das schlüsselbein bricht.

Rettungsflieger

ein hubschrauber klappert
zerteilt regen in staub
das schweigen gottes
füllt sein dröhnen
denn drinnen
stirbt wer

radio

wenn man bedenkt
dass die luft
gefüllt ist
mit schreiendem Unsinn

und Musik.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Bäume

ich weiß genau, was sie treiben.
sie stehen so hölzern da,
schweigend
und rascheln mit ihren blättern
als wäre es der wind.
sie schmeißen um sich
mit ihren früchten
und geben
sich majestätisch
oder
knorrig
oder
den einsamen wolf
ihre schartige rinde macht eindruck
man denkt an zerfurchte schicksalsgesichter
unten aber
unter der krume
füßeln sie von wurzel zu wurzel
sie machen sich
mit ihren freunden
den ach so harmlosen pilzen
über den nackten affen
der sie so neidisch bewundert
lustig.
sie sind die herrscher der welt.

Montag, 2. Oktober 2017

Waffenkonversion (Verbaltherapie für ballernde Arschlöcher)

Sprechen Sie mir nach:
Maschenpistole
Marschierengewehr
Grandhandgranate
Schnellfeierwaffel
Atomatikgewähr
Selbstschutzanlage
Kusssischere Weste
Kühlfernrohr
Schlafschütze
Gehen Sie.
Kaufen Sie Kugeln,
soviel sie brauchen:
Erdbeer,Vanille, Schokolade.
Und träumen sie feucht
vom Amorlauf.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Erntedank

wir pflügen und wir streuen
den samen auf das land
doch wachsen und gedeihen
haben wir längst aus gottes hand gerissen
denn die natur alleine
kann uns nicht nähren
nutella wächst nicht auf bäumen
und reis ist höchste kultur
erntedank ist immer auch
dank für menschliche kunst
es könnte ein fröhliches fest sein
wären wir ersättlich.