Montag, 27. Februar 2017

Tapferkeit, Mut, Besonnenheit, Frömmigkeit.

Es ist nicht tapfer, sich in die Luft zu sprengen. Es ist nicht tapfer, Komplexität durch Gewalt zu reduzieren. Es ist tapfer, sich der Komplexität zu stellen.
Es ist nicht weise, an Sätze und Wörter zu glauben. Es ist nicht weise, zu wissen, was Grund und Ursache von allem ist. Es ist weise, auf dieses Wissen zu verzichten.
Es ist nicht besonnen, einfach den Mund zu halten. Es ist nicht besonnen, sich zurückziehen. Es ist besonnen, die Balance zu finden zwischen Schweigen und Reden, Tun und Ruhn.
Es ist nicht fromm, Gott so groß zu machen, das alles andere klein wird. Es ist nicht fromm, zwischen Verstand und Gemüt eine Mauer zu bauen. Es ist fromm, Gott so die Ehre zu geben, dass dem Menschen die Ehre gegeben wird.

Sprachweisheit

Es gibt einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen Rechthaberei und Rechtssein. Der ist weder etymologisch noch psychologisch, weder semantisch noch historisch. Aber, wie soll ich sagen, erfahrungsmäßig.

Melancholiegenerierendes Dispositiv der Charismen

Würde man mich nur machen lassen, was ich wirklich kann: Predigen und Unterrichten, ich könnte der Kirche sicherlich einen großen Dienst leisten, und sicherlich auf ganz neuen Wegen. 

Leider muss ich soviel machen, was ich nicht nur nicht kann, sondern sogar nur schlecht kann, und oft mit uneffektiven Tools.

Womit ich der Kirche eher schade.
Weshalb ich da auch nicht mehr hin will.
Was sehr schmerzhaft ist.
Und mich traurig macht.

Gerade meine Charismen sind die am wenigsten gewertschätzten im Gemeindepfarramt.
Nicht in der öffentlichen Beteuerung.
Aber im Tagesgeschäft.

Eine vermurkste Predigt, ein schlampiger, weil schnell zusammengeklickter Gottesdienst, ein huddelig vorbereiteter Unterricht oder gar schlichter theologischer Unsinnn: shit happens.

Aber wehe, eine Tagesordnung oder ein Geburtstagsbesuch..na, und so weiter.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal an diesen Punkt komme.

Donnerstag, 23. Februar 2017

Kult und sonstige Abgöttereien

So, und nun lassen wir Luther mal Luther sein und schauen mal, was die christliche Tradition sonst noch so zu bieten hat.

Samstag, 18. Februar 2017

Autofahren als Pen-and-Paper Rollenspiel

Dreifacher Testwurf auf Rationaliät mit 20er Würfel. Der niedrigste Wurf gilt.

Frommes Paradox

Pietismus, Wahabitismus: modernistische Moderneverweigerung. Sie radikalisieren, was sie am meisten verachten: Die Subjektitvität. Hinter ihrem "sola scriptura" steht "solo ego". Es ist keine Theologie. Es ist eine Beschwörung. Fundamentalismus (als illegitimes Kind des Pietismus) ist übrigens ein christliches Wort. Kolonialismus, wohin man blickt. /Fundamentalismus

Freitag, 17. Februar 2017

Donnerstag, 16. Februar 2017

Scheideweg

Die Frage nach Gott entscheidet sich am Verständnis der "Schrift". Die Frage nach der Zukunft der Religion entscheidet sich am Umgang mit Gewalt. Ich glaube, dass wir da gerade an einer Epochenschwelle stehen: Die Entscheidungen fallen jetzt.

nominalistischer Realismus

Es gibt keine "Medien".

Dienstag, 14. Februar 2017

Winternacht

Offenes Fenster.
Eiskalte Zugluft.
Gedankenzapfen starren.

Alp

Nachtsamkeit. Die Ohren sind entspitzt. Die Zunge ruht. Es wird geatmet. Die Furcht hat ihren Auftritt.

Samstag, 11. Februar 2017

Verhüllen/Enthüllen

Die nackte Wahrheit ist meist wenig anziehend. Erinnerung ist darum meist Schönheitschirurgie.

Freitag, 10. Februar 2017

Apeasement

Das sind keine Wolken am Horizont. Du hast Schleier auf den Augen!

Schleimbeutel Madensack

die nase brennt
weiter unten röchelts
Unsichtbares treibt sein Unwesen
und macht
homo sapiens sapiens
zur näselnd-schniefenden Witzfigur.
Rotz ist blamabler als Kacke,
und kein Gesicht sieht so dämlich aus
wie eins
das hustet.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Erleuchtung

Die Leselampe
zerlegt die Schatten der Wörter.
Der Sinn wird ausgeleuchtet,
zwischen den Sätzen
strahlt die Bedeutung.
Ich aber
schlafe schon längst


"Niemand hat Gott je gesehen" (1.Joh. 4,12) ist der traurigste Satz der Bibel.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Anthropologie

ein leichtes grollen
wie rollende steine
mit einem fauchen gemischt
verrät mir
sozusagen am äußersten selbstrand
dass unter dem sünder
noch
das alte reptil
auf lauer sitzt
voller neid
auf die steine
die nichts wissen
vom tod.


skylla und charybdis

Gottesleugner, die nicht glauben, Gottesleugner, die falsch glauben. Und Glaubende, die den Unterschied nicht sehen und so auch nicht, dass wir immer eins von beiden sind.

Scherbenhaufen

Die Splitter meiner zerbrechenden Welt schneiden tief in die eigenen Füße, auf denen ich niemals stand.

Dienstag, 7. Februar 2017

das zimmer stöhnt
ob ungeträumter wunden
die wanduhr dröhnt
und mahlt die leeren stunden

gestern schlug hier noch
der puls vergessner lüste
nun gähnt ein Seelenloch
lakenfalten malen schattenbrüste

Es reicht nicht mehr ein bloßer mord
und schnell ist er getan
verklärend hilft das dichterwort
und macht aus untat wahn.




Wo ist der "Geist"....

....wenn Geschichte die sich selbst steuernde Natur ist?

andersherum, als du demkst

Der Unterschied zwischen Gottesbegegnung und Selbstbegegnug ist, dass ich bei ersterer nicht erschrecke.

Montag, 6. Februar 2017

untröstliche Metapher

Wenn man mit einem Bein im Grabe steht, wo ist dann eigentlich das andere😕 ?

Tempelberg

Die Kirche hat's im Kreuz. Wie das bei alten Damen so ist.

Der Lenz

Die Luft füllt sich
mit stillen Irrsinn.
Blutende Gedanken
grillen sich ein Würstchen
und träumen
vom Sommer.

Die Vögel verziehen das Maul
und ärgern
den viel zu früh
erwachten Igel.

Das ungekehrte Laub
stinkt vor sich hin.
Einsam gähnt
der seit hundert Jahren
gelangweilte Baum.

Ihr nennt es Frühling.
ich nenne es:
näher mein Tod
zu Dir.

Märchenhafte Politik

Verrumpelstilzchigung.

Epistemologie

Theologie als Vulkanologie statt Geologie.

Sonntag, 5. Februar 2017

Ölige Wissenschaft

Theologie wäre weniger gefährlich, wenn sie nicht so ein hohes Anbiederungspotential hätte. Es sei denn, sie biedere sich bei Gott an.

Simple theology

Wäre Gott so, wie er sein sollte, wäre er nicht Gott.

Grobianismus

Im Jahre 500 nach der Reformation frage ich mich, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Euphorie über "Neue Medien" und deren diffamierenden Gebrauch.

Samstag, 4. Februar 2017

Feedback

Das "Theorie-Praxis"-Problem ist übrigens ein theoretisches Problem sogenannter "Praktiker". Tatsächlich geht es um Wahrnehmungen und Sachverhalte.

coram publico

Warum schreibst in ein Blog?
Weil ich mich gerne lese.
Und die Leute ?
Welche Leute?
Die es lesen....
Drei Zugriffe am Tag.


Ist das nicht frustrierend?
Warum? Ich bete ja auch.







Donnerstag, 2. Februar 2017

Anti-Brecht

...und man siehet die im Dunkeln, die im Lichte sieht man nicht


(Kleiner Tribut an die Lektüre von Kahnemann und Watzlawick)










https://de.m.wikipedia.org/wiki/Daniel_Kahneman

Todesstrafe

Dass wir -unter einer säkularen Perspektive - alle faktisch zum Tode Verurteilte sind, macht offensichtlich mehr Menschen zu Psychopathen, als ich bisher dachte.

Somnambulie

Der Wunsch, alles möge doch nur ein böser Traum sein, ist der böse Traum.