Donnerstag, 15. März 2018

Pickel

So ein pickel
drängt sich rotwölbend zuerst
dann gelblich erleuchtend
mit schwabbeliger membran
(man denkt an raupen und anderes
transluzides gewürm [schon hier:
archaischer ekel {muss ich das essen}]
und würgt ein wenig)
zudem
der schmerz, stichelig anfangs
dröhnt er sich auf über klopfen und pochen
zur epidermischen sirene stiller ekstasen
zwischen nase und wange
damit kauen und reden
parasitisch schmerzen
dazu
das verlangen nach häutung und bohrung
als flössen ambrosia und nektar
aus den tiefen der tropffleischhöhlen
unseres gebeins
und es ist ja auch eine art
spritzende lust
wenn die öffnung gelingt
und der verwesungsaft an den spiegel splasht
irgendwie sexuell aber gewiss nicht
erotisch es törnt doch eher ab
und man fragt sich
was diese eitrige schwangerschaft wohl soll
außer
entstellen.

(Ja,ja, ja. Selbstreinigung bla bla
Immunsystems blabla
selbst ekelpoesie
darf nicht banausisch sein
ihr welterklärer.
könnte denn so ein pickel
nicht doch auch
eine poetische weise sein
nach ausdruck zu suchen
und die oberfläche
irgendwie vulkanisch freudianisch
aufzubrechen,
körpersprache in der
grammatik der säfte?)