Samstag, 17. Februar 2018

Romantisches Dichterportrait

Nichts wurde hier je
mit feder und tinte
zeitungemäß,
in genialem
musilischem  eigensinn
lodernd gestrichelt,
mit mannischem gefrickel notiert
oder mit raselnder maschine
tucholskyesk getippt
kippe im maul
whisky auf dem tisch
oder edlen tee
kein georgesches dichtergewand
schmückte hier je einen edlen
durchgeistigten körper
auch keine herbhemingwaysche kurze hose
und keine plathisierende sterberei
noch balzacendes geföller
oder kafkaeskes geselbste
trieb hier jemals jemand um
hier wurde am smartphone
gewischt und geschmiert
dem verdankt sich,
ganz unhehr
die grimmige kleinschreibung
in banalsten aller schlabberschlafgewande,
wie sie mir zu eigen,
im bette liegend in weichem müffelnden biber
mit teurer klammer gegens nächtliche knirschen.
nicht dem schlafe
mit calvinischen fußbad abgerungen,
nicht das strömende blut
eines martyriums des schreibens
fließt hier geronnen zu tinte
viel mehr ist es schon schlaf
absolut lautfreie somnambulie.
Und nun versuch ich zu sehen
was ihr grade seht
das ist
so romantisch.