Samstag, 1. August 2020

Not

Wo nicht die nacht
den dunklen tag beendet
und mit ihrer lichten macht
schicksal schleichend wendet 

verinnt das blut im brennenden geäder
und mieses denken schafft sich raum
die sonne gerbt das oberstubenleder
kreischend  meldet sich ein harter traum

aus weichgekochten tagesresten
die überwürzt mit bittern kräutern
vorgesetzt den ungebetenen gästen
die fernen und die nahen geister läutern

die scham ergreift das frierende gemüt
und weckt den wunsch zu beten
auch wenn mir so verdammnis blüht:
dies unkraut muss ich jäten.