Sonntag, 20. August 2017

nachthymnus II

wieder preise ich die nacht
die wüste des Tages
wo Gott unter uns platz nimmt
und wir seinen gebeten lauschen
das ewige gespräch
das die welt spricht
als  traum.
was sonst soll ein gebot sein
wenn nicht inständige bitte
des vaters, den erben nicht zu töten
und den geist nicht zu dämpfen.
wo liebe ist
ist strafe nicht
sondern zärtliche Vergeltung
in nächtlicher güte
beschämung nicht und auch nicht verkrümmung
und auch nicht geradebiegen
umhüllung vielmehr
schurze aus worten
die nur nachts
in die furchtsamkeit leuchten
wenn die götzen an die macht wollen
und gott
unter uns platz nimmt
in der wüste des tages
der sonnenharrenden nacht.